Die Entstehung einer Blasenentzündung beim Mann ist keineswegs zu unterschätzen. Im Gegensatz zur häufigeren Ausprägung bei Frauen, verläuft eine Blasenentzündung bei Männern in der Regel weitaus schwerwiegender. Das Vorhandensein von Bakterien im Urin erfordert meist eine zwingende Antibiotikatherapie, die durch den behandelnden Urologen oder Hausarzt verordnet wird, um die Entzündung der Blase erfolgreich zu bekämpfen.

Eine häufige Auslöserquelle für diese Infektion ist eine altersbedingt vergrößerte Prostata, die den normalen Harnabfluss blockieren kann. Dies führt dazu, dass sich Restharn in der Blase ansammelt und die Blase nie vollständig entleert wird. Diese Stagnation schafft ideale Bedingungen für das schnelle Wachstum von Bakterien, die sich in diesem nährstoffreichen und warmen Milieu rasant vermehren. Die Konsequenz ist eine Infektion des gesamten Urogenitaltrakts, die sogar auf die Prostata übergreifen kann und somit erhebliche Beschwerden für die Betroffenen verursacht.

Männer, die von einem Harnwegsinfekt betroffen sind, erleben ähnlich wie Frauen schmerzhafte Symptome während des Wasserlassens. Darüber hinaus kann eine leichte Inkontinenz auftreten. Viele Männer berichten zudem von Krämpfen im gesamten Unterleib, akuten Schmerzen im Genitalbereich, einschließlich des Penis und der Region zwischen Hoden und After. Ein weiteres häufiges Anzeichen ist trüber, stark riechender Urin, der mitunter auch blutig sein kann. Ein starker, brennender Schmerz beim Wasserlassen ist oft das erste Alarmsignal.

Im Gegensatz zur Frau, bei der eine reine Blasenentzündung Schmerzen und starke Irritationen verursachen kann, tritt bei Männern in der Regel kein Fieber auf. Wenn jedoch das Prostatagewebe von der Infektion betroffen ist, gehen die Symptome oft mit Fieber, Schüttelfrost und einem erheblichen Krankheitsgefühl einher. In solchen Fällen ist eine sofortige und hochdosiert antibiotische Behandlung zwingend erforderlich.

Vermutung einer Blasenentzündung?

Falls Sie den Verdacht hegen, an einer Blasenentzündung zu leiden, ist es ratsam, umgehend ärztliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um einen schweren Verlauf zu verhindern und damit einhergehende Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Als erste Maßnahme können Sie jedoch vorab einen Eigenheim-Selbsttest durchführen, um Ihre Vermutung zu überprüfen. Derartige Urinteststreifen sind in Apotheken, Drogeriemärkten und selbstverständlich auch online erhältlich.

Die Therapie einer Blasenentzündung beim Mann beinhaltet in den meisten Fällen die Verabreichung von Antibiotika in Form von Tabletten. Vor Beginn der antibiotischen Behandlung ist es ratsam, eine Urinprobe zur Analyse einzusenden, um eventuelle Unempfindlichkeiten oder Resistenz gegenüber Antibiotika zu identifizieren. Mit der entsprechenden medikamentösen Behandlung klingt eine Blasen- oder Prostataentzündung in der Regel innerhalb von maximal zehn Tagen ab. Im Fall einer bestätigten Prostataentzündung wird heute jedoch empfohlen, mindestens vier Wochen lang Antibiotika einzunehmen, um einen Rückfall zu verhindern. Da Bakterien sich gut im gewebereichen Prostatagewebe verstecken können und einen erneuten Ausbruch der Entzündung auslösen können.

Während Hausmittel und alternative Arzneimittel bei Frauen mit milden Symptomen möglicherweise ausreichend sein können, um eine Blasenentzündung erfolgreich zu behandeln, ist dies bei Männern oder im Falle einer bakteriellen Prostataentzündung unsicher und kann im Ernstfall fahrlässig sein. Daher können schulmedizinische Therapien keinesfalls ersetzt werden.

Ihr behandelnder Urologe wird eine Urinuntersuchung durchführen, um Bakterien im Urin zu identifizieren. Bei starken Schmerzen und begleitenden Symptomen ist es außerdem immer notwendig, eine Ultraschalluntersuchung der betroffenen Organe durchzuführen.

Trinken als unterstützende Maßnahme

Vermehrte Flüssigkeitsaufnahme kann den Heilungsprozess positiv beeinflussen. Harntreibende Kräutertees können sehr hilfreich sein.

• Pflanzliche Kombinationspräparate: Bestehend aus Tausendgüldenkraut, Liebstöckelwurzel und Rosmarinblättern. In Studien bei Frauen genauso wirksam wie Antibiotika, Wirkung bei Männern nicht eindeutig nachgewiesen.

• Abhängigkeit von der Ursache: Bei einer gut entleerten Blase kann vermehrte Flüssigkeitszufuhr Bakterien aus dem Körper spülen. Bei Männern mit Restharnbildung begrenzte Wirksamkeit, da das zugrundeliegende Problem des Restharns nicht behoben wird.

• Nieren- und Blasentees: Oft als heilend beworben, aber wissenschaftliche Nachweise für therapeutische Wirkung fehlen. Dennoch eine Option für diejenigen, die nicht mit schlechtem Geschmack umgehen möchten.

• Potenzial pflanzlicher Wirkstoffe: Je nach Bakteriengattung kann die gezielte Verabreichung pflanzlicher Wirkstoffe sehr effektiv sein. Hoffnung auf zukünftige Fortschritte in der Forschung für wirksame Alternativen zu herkömmlichen Antibiotika.

Um das Risiko einer unangenehmen Blasenentzündung wirksam zu reduzieren, gelten folgende allgemeine Präventivmaßnahmen:

• Ausreichendes Trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme fördert die Ausscheidung von Keimen und kann das Infektionsrisiko verringern. Kürzlich durchgeführte Studien haben gezeigt, dass dies insbesondere bei Frauen mit wiederkehrenden Blasenentzündungen um die Hälfte reduziert werden kann. Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich, täglich genau 2 Liter zu trinken, da etwa die Hälfte der benötigten Flüssigkeitsmenge durch die Nahrung aufgenommen wird.

• Trinken von Blasen- und Nierentees: Die Empfehlung für den Konsum von Blasen- und Nierentees als präventive Maßnahme gilt weiterhin als unbewiesen. Gleiches gilt für die Annahme, dass Kräutertees vorbeugend wirken.

• Gesunde Ernährung: Mehrere Studien haben nachgewiesen, dass eine ausgewogene, vitalstoffreiche Ernährung die Immunabwehr stärken kann. Dies trägt wahrscheinlich dazu bei, bakteriellen Infektionen vorzubeugen.

• Vermeidung kalter Sitzflächen: Es ist ratsam, kalte Sitzflächen zu vermeiden. Hierbei können sogenannte Sitzauflagen eine hilfreiche Lösung sein. Sie bieten nicht nur Wärme, sondern dienen auch als Schutzschicht. Kälteexposition im Beckenbereich kann wahrscheinlich zu einer reflexartigen Minderdurchblutung führen, was Schmerzen verursachen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen kann.

Die Hauptursache für Blasenentzündungen beim Mann ist in den meisten Fällen eine vergrößerte Prostata. Dies ist eine häufige Alterserscheinung, die unter anderem auf Veränderungen der Sexualhormone im Alter zurückzuführen ist. Aus diesem Grund tritt die Blasenentzündung in der Regel bei Männern im Alter von fünfzig bis sechzig Jahren auf. Bei jüngeren Männern ist sie selten und tritt normalerweise als Folge von angeborenen Fehlbildungen im Urogenitaltrakt auf.

Wie bei Frauen wird die Blasenentzündung bei Männern in der Regel durch bakterielle Erreger verursacht, die eine Entzündung des betroffenen Gewebes hervorrufen. Zu den möglichen Erregern gehören Enterokokken oder Escherichia coli. Bei Männern können jedoch auch äußere Faktoren eine wichtige Rolle spielen, die die Entstehung der Erkrankung begünstigen. Dazu gehören unter anderem das Sitzen auf kalten Oberflächen, einseitige Ernährung und ungesunde Lebensgewohnheiten, die das Immunsystem schwächen können.

Eine oft übersehene Ursache ist das Vorhandensein einer Fistelverbindung zwischen dem Dickdarm und der Blase. Oft handelt es sich dabei um Divertikel, Ausstülpungen der Darmmuskulatur, die sich entzünden und in die benachbarte Blase eindringen können. Je nach Ausprägung können Männer beim Wasserlassen auch Luft im Urin bemerken, die als Pneumaturie bezeichnet wird. In solchen Fällen ist eine Koloskopie zur Untersuchung des Dickdarms erforderlich, um Darmkrebs auszuschließen, der ähnliche Beschwerden verursachen kann, jedoch eine andere operative Behandlung erfordert.

Die Dauer einer Blasenentzündung beim Mann kann variieren, da sie oft auch eine Entzündung der Prostatagänge auslösen kann. Dies kann dazu führen, dass der Heilungsprozess durch Antibiotika möglicherweise etwas länger dauert als bei einer klassischen Blasenentzündung bei Frauen.

Wenn die Ursache der Entzündung die Bildung von Restharn ist, kann die Genesung ebenfalls verzögert sein, da das Problem nicht sofort behoben werden kann.

Im Falle einer Fistelverbindung zwischen Darm und Blase ist eine operative Schließung erforderlich, da andernfalls immer wieder Bakterien durch den Fistelgang in die Blase gelangen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Männer, die bereits eine Blasenentzündung hatten, ein erhöhtes Risiko für erneutes Auftreten haben. Obwohl aufsteigende Infektionen über die Harnröhre selten sind, ist es ratsam, nach einem erneuten Auftreten der Blasenentzündung die Ursachen genauer zu untersuchen.

Blasenentzündungen bei Männern sind oft äußerst schmerzhaft und störend, da sie mit einem ständigen Harndrang einhergehen. In den meisten Fällen wird deshalb eine antibiotische Behandlung empfohlen. Wenn aus irgendeinem Grund keine ärztliche Versorgung verfügbar ist und die Einnahme von Antibiotika nicht möglich ist, kann die Entzündung dennoch durch ausreichend Flüssigkeitszufuhr und die gleichzeitige Verwendung von Schmerzmitteln gelindert werden.

Sobald jedoch Fieber auftritt, deutet dies auf eine tiefere, fortgeschrittene Entzündung hin, da eine oberflächliche Blasenentzündung normalerweise kein Fieber verursacht. In solchen Fällen ist eine sofortige antibiotische Behandlung notwendig, da tieferliegende Gewebe betroffen sein können. Andernfalls besteht das Risiko von Organschäden und im schlimmsten Fall von Sepsis (Blutvergiftung). Die Auswirkungen von Sepsis können schwerwiegend sein und im Abhängigkeit vom Alter und Gesundheitszustand des Betroffenen zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen.

Blasenentzündungen bei Männern sind vergleichsweise selten, aber wenn sie auftreten, können sie starke Schmerzen und erhebliche Beschwerden verursachen. Glücklicherweise heilen Blasenentzündungen in der Regel innerhalb von etwa zehn Tagen vollständig aus, wenn das richtige Antibiotikum verschrieben wird. Für Männer, die anfällig für Harnwegsinfektionen sind, können vorbeugende Maßnahmen wie ausreichendes Trinken hilfreich sein.

Wenn jedoch Blasenentzündungen häufiger auftreten, ist es unerlässlich, eine gründliche Ursachenforschung durchzuführen. Dies kann den Ausschluss von Restharn, beispielsweise aufgrund einer vergrößerten Prostata, sowie die Untersuchung auf Blasenkrebs oder das Vorhandensein von Fehlverbindungen zwischen Darm und Blase, den sogenannten Fisteln, umfassen.