Nesselsucht

Nesselsucht, auch als Urtikaria bekannt, manifestiert sich als eine dermatologische Erkrankung, die durch das Auftreten von quälendem Juckreiz, brennenden Quaddeln, einer schmerzhaften Schwellung der Unterhaut (Angioödem) oder einer Kombination dieser Symptome gekennzeichnet ist. Die Linderung der Beschwerden wird in der Regel durch den Einsatz von medikamentösen Maßnahmen erreicht. Für weiterführende Informationen zu den Symptomen, Ursachen, Diagnoseverfahren und Therapiemöglichkeiten verweisen wir auf die nachfolgenden Abschnitte.

Uta Leyke
Samuel Kersting

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Nesselsucht - Informationen auf einen Blick

Nesselsucht im Überblick

  • Nesselsucht ist eine Hauterkrankung mit akutem oder chronischem Verlauf.
  • Juckende Quaddeln bilden sich auf der Hautoberfläche.
  • Wassereinlagerungen können schmerzhafte Schwellungen der Unterhaut (Angioödeme) verursachen.
  • Nesselsucht kann ein frühes Zeichen für schwere allergische Reaktionen sein, ein medizinischer Notfall.
  • Chronische Nesselsucht unterteilt sich in spontane und induzierte Formen (durch äußere Einflüsse).
  • Antihistaminika aus der Gruppe der antiallergischen Medikamente sind oft Teil der Behandlung.
  • Nesselsucht kann den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels sollen und können einen Arztbesuch nicht ersetzen. Sie dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder Behandlung verwendet werden.

Was sind die charakteristischen Merkmale der Nesselsucht, und wie können sie sich auf der Hautoberfläche manifestieren?

Nesselsucht, auch als Urtikaria bekannt, zeigt sich durch das Auftreten juckender, blasser bis rötlicher Quaddeln auf der Hautoberfläche. Diese etwa münzgroßen Schwellungen können einzeln auftreten oder zu größeren Flächen verschmelzen. Zudem besteht die Möglichkeit von schmerzhaften Schwellungen der Unterhaut (Angioödem) durch Wassereinlagerung.

Welche Unterschiede bestehen zwischen akuter und chronischer Nesselsucht, und welche Formen gibt es bei der chronischen Urtikaria?

Die akute Nesselsucht klingt in der Regel innerhalb von 6 Wochen ab, während die chronische Form länger als 6 Wochen persistiert. Bei der chronischen Urtikaria unterscheidet man zwischen der spontanen Form, die keine spezifischen Auslöser hat und oft als idiopathische Nesselsucht bezeichnet wird, und der induzierten Form, die durch äußere Einflüsse wie UV-Licht, Reibung, Hitze oder Kälte hervorgerufen wird.

Was ist Nesselsucht?

Was ist Nesselsucht?

Nesselsucht, auch als Urtikaria bekannt, ist eine Hauterkrankung, bei der juckende, blasse bis rötliche Quaddeln auf der Hautoberfläche entstehen. Diese Schwellungen, etwa münzgroß, können einzeln auftreten oder zu größeren Flächen verschmelzen. Es besteht die Möglichkeit, dass durch Wassereinlagerung bedingte schmerzhafte Schwellungen der Unterhaut (Angioödem) auftreten, sowohl gleichzeitig als auch unabhängig voneinander.

Diese Hauterkrankung kann in akuter Form oder chronisch auftreten. Während die akute Nesselsucht innerhalb von 6 Wochen abklingt, persistiert die chronische Form länger als 6 Wochen. Bei der chronischen Urtikaria unterscheidet man zwischen der spontanen und der induzierten Form.

  • Spontane Nesselsucht:
    • Keine spezifischen Auslöser, oft als idiopathische Nesselsucht bezeichnet.
  • Induzierte Nesselsucht:
    • Wird durch äußere Einflüsse wie UV-Licht, Reibung, Hitze oder Kälte ausgelöst.

Chronische Nesselsucht kann das tägliche Leben und die berufliche Tätigkeit erheblich beeinträchtigen. In einigen Fällen können Menschen mit chronischer Nesselsucht auch Depressionen oder Angsterkrankungen entwickeln.

Es ist wichtig zu betonen, dass Nesselsucht nicht ansteckend ist.

Symptome der Nesselsucht

Symptome der Nesselsucht

Mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten mit spontaner, chronischer Nesselsucht entwickeln Quaddeln und ein Angioödem. Etwa ein Drittel erlebt ausschließlich Quaddeln, während bei etwa jedem zehnten Betroffenen ausschließlich ein Angioödem auftritt.

Die Merkmale der Quaddeln sind:

  • Es bildet sich eine zentrale Schwellung, die in ihrer Größe variieren kann und fast immer von einer Hautrötung (Erythem) umgeben ist.
  • Die Haut verursacht Juckreiz, gelegentlich begleitet von einem brennenden Gefühl.
  • Die Rötung verschwindet innerhalb von 30 Minuten bis zu 24 Stunden.

Bei einem Angioödem zeigen sich:

  • Plötzliche, deutliche, gerötete Schwellung.
  • Gelegentlich können Schmerzen oder Juckreiz auftreten.
  • Die Schwellung nimmt in der Regel nach etwa 72 Stunden ab.
Welche Symptome können bei Nesselsucht auftreten, insbesondere in Bezug auf Quaddeln und Angioödeme?

Mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten mit spontaner, chronischer Nesselsucht entwickeln Quaddeln und ein Angioödem. Quaddeln sind durch eine zentrale Schwellung mit variabler Größe, begleitet von einer Hautrötung, gekennzeichnet. Juckreiz und manchmal ein brennendes Gefühl auf der Haut sind typisch. Die Rötung verschwindet in der Regel innerhalb von 30 Minuten bis zu 24 Stunden. Bei einem Angioödem zeigt sich eine plötzliche, deutliche, gerötete Schwellung, manchmal begleitet von Schmerzen oder Juckreiz. Die Schwellung nimmt normalerweise nach etwa 72 Stunden ab.

In welchen Ausprägungen kann die Nesselsucht auftreten, und wie häufig treten Quaddeln im Vergleich zu Angioödemen auf?

Die Nesselsucht kann in akuter oder chronischer Form auftreten. Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen mit spontaner, chronischer Nesselsucht treten sowohl Quaddeln als auch ein Angioödem auf. Etwa ein Drittel entwickelt ausschließlich Quaddeln, während etwa jeder zehnte Betroffene ausschließlich ein Angioödem erfährt. Quaddeln zeigen sich durch zentrale Schwellungen mit variabler Größe und begleitender Hautrötung, oft mit Juckreiz und gelegentlich einem brennenden Gefühl. Die Rötung verschwindet in der Regel innerhalb von 30 Minuten bis zu 24 Stunden. Angioödeme manifestieren sich durch plötzliche, deutliche, gerötete Schwellungen, mit gelegentlichen Schmerzen oder Juckreiz, die normalerweise nach etwa 72 Stunden abklingen.

Symptome der Nesselsucht

Ursprung der Nesselsucht: Welche Faktoren führen dazu?

Die bekannten Hautreaktionen entstehen aufgrund einer spezifischen Aktivierung einer Gruppe von Immunzellen im Körper, ausgelöst durch einen bestimmten, oft jedoch nicht klar erkennbaren Reiz. Diese Immunzellen produzieren verstärkt spezifische Botenstoffe wie beispielsweise Histamin. Diese Botenstoffe führen zu einer Erweiterung der Blutgefäße und einer erhöhten Durchlässigkeit für andere Substanzen, wie etwa Wasser. Dies resultiert in den charakteristischen Rötungen und Schwellungen bei Nesselsucht.

Oft bleibt den Betroffenen die genaue Ursache verborgen. Verschiedene Faktoren können als Auslöser in Frage kommen, insbesondere:

  • Allergene
  • Ein allergischer Reaktionsmechanismus kann beispielsweise durch Nahrungsmittel, Materialien wie Latex, Insektenstiche, Pollen, Tierhaare, Pflanzen oder auch durch Medikamente (zum Beispiel gegen Rheuma oder Bluthochdruck) ausgelöst werden.

  • Infektionen
  • Viren, wie Erkältungs-, Rota- oder auch SARS-CoV-2-Viren, sowie Bakterien, zum Beispiel Streptokokken, können Auslöser einer Nesselsucht sein. Besonders bei Kindern sind Infektionen oft die Ursache für das Auftreten von Nesselsucht.

  • Autoimmunreaktionen
  • Bei Autoimmunreaktionen richtet sich das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe, was mit einer gesteigerten Freisetzung von Histamin einhergeht.

  • Krankheitsbedingte Ursachen
  • Verschiedene Krankheiten können die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Nesselsucht erhöhen. Hierzu zählen beispielsweise Krebserkrankungen, Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Refluxkrankheit (also der vermehrte Rückfluss von sauren Magensäften in die Speiseröhre) sowie Entzündungen der Gallenblase oder des Gallengangs.

  • Umwelteinflüsse
  • Nesselsucht kann durch äußere Einflüsse wie Sonnenlicht, Kälte, Wärme, Reibung und Druck ausgelöst werden. Dies geschieht jedoch vergleichsweise selten.

  • Psychologische Einflüsse
  • Die psychische Verfassung hat ebenfalls Einfluss auf das Auftreten von Nesselsucht. Stress beispielsweise kann zu den charakteristischen Hautreaktionen führen oder diese verstärken.

Symptome der Nesselsucht

Maßnahmen gegen Nesselsucht

Für Personen, die unter Nesselsucht leiden, ist ein Besuch bei einem erfahrenen Dermatologen oder einer erfahrenen Dermatologin empfehlenswert. Diese Fachleute können die Beschwerden angemessen behandeln. Bei akuten Symptomen sind orale Antihistaminika das Mittel der Wahl, die als Tabletten eingenommen werden. Zusätzliche Medikamente zur Behandlung der Nesselsucht umfassen beispielsweise Kortikosteroide (Kortison) oder künstlich hergestellte Antikörper. Diese können Entzündungsreaktionen hemmen, die mit Nesselsucht einhergehen. Normalerweise verabreicht der Arzt oder die Ärztin sie nur, wenn Antihistaminika nicht wirksam sind oder die Symptome schwerwiegend sind.

Darüber hinaus wird der Dermatologe oder die Dermatologin Sie dabei unterstützen, den Auslöser der Hauterkrankung zu identifizieren. Insbesondere bei chronischen Formen der Nesselsucht ist es entscheidend, die Ursache zu erforschen. Sobald der Auslöser der unangenehmen Hauterscheinung bekannt ist, kann man Maßnahmen ergreifen, um diesen zu vermeiden oder gegebenenfalls zu behandeln.

Es ist hilfreich, ein Symptom-Tagebuch zu führen. Darin können Sie über einen Zeitraum von mehreren Wochen täglich festhalten, welche Beschwerden aufgetreten sind, wie stark diese waren und welche möglichen Zusammenhänge mit dem Auftreten der Symptome bestehen könnten. Hierzu gehören beispielsweise Nahrungsmittel und Getränke, bestimmte Aktivitäten, stressige Situationen, Erkrankungen oder auch die Einnahme von Medikamenten. Die Informationen aus dem Tagebuch können den behandelnden Fachleuten helfen, den Verlauf und die Ausprägung der Nesselsucht besser zu verstehen und im Idealfall die mögliche Ursache zu identifizieren.

Quellenangaben
Maßnahmen gegen Nesselsucht

Literaturverzeichnis:


  • Nesselsucht (Urtikaria): 100 Fragen - 100 Antworten: Ein Patientenratgeber für Patienten mit Nesselsucht
  • Marcus Maurer / (2005) Erschienen im Akademos Wissenschaftsvlg

    Beschreibung:

    Die Konfrontation mit der Diagnose einer chronischen Erkrankung wirft zahlreiche Fragen auf. Die Autoren dieses Ratgebers, Spezialisten für Urtikaria an verschiedenen deutschen Universitätshautkliniken, haben die zentralen Fragestellungen rund um das Thema Urtikaria in diesem Leitfaden gesammelt und ausführlich beantwortet.

    Von den Grundlagen zur Entstehung der Nesselsucht, über häufige Auslöser und Ursachen der Urtikaria bis hin zu den besonderen Ausprägungen der Nesselsucht (wie Kälte- oder Druckurtikaria) und den verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten werden alle bedeutenden Themen behandelt. Die Autoren haben dabei besonders darauf geachtet, sämtliche Fragen so zu beantworten, dass sie auch für Laien verständlich sind. Im Anhang des Ratgebers befindet sich ein umfangreiches Glossar, das die 100 wichtigsten Begriffe erläutert. Darüber hinaus ermöglicht das Stichwortverzeichnis ein gezieltes Auffinden spezifischer Begriffe.

    Dieses Buch richtet sich an Patienten, die nach der Diagnosestellung nicht nur Klarheit über ihre Situation suchen, sondern auch umfassende Antworten auf die vielen neuen Fragen, die sich dabei ergeben.

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