Früher war der wöchentliche Bade- oder Duschetag für unsere Großeltern am Samstag eine Tradition. An den anderen Tagen der Woche wurde die Körperhygiene oft am Waschbecken oder mit einer Waschschüssel und einem Waschlappen praktiziert. Heute ist die tägliche Dusche für die meisten Frauen zur Gewohnheit geworden. Infektionen im Intimbereich werden heutzutage jedoch selten durch unzureichende Körperhygiene verursacht. Tatsächlich liegt die Ursache in der Regel bei übermäßiger Reinlichkeit und der Verwendung ungeeigneter Seifen oder Duschgele. Eine zu intensive Intimpflege und die Anwendung ungeeigneter Pflegeprodukte können das empfindliche Gleichgewicht im weiblichen Intimbereich stören, wodurch Pilze und Bakterien begünstigt werden.

Der äußere weibliche Intimbereich umfasst:

• die äußeren und inneren Schamlippen
• die Klitoris mit ihrer Vorhaut
• den Scheidenvorhof

Ein gesunder weiblicher Intimbereich zeichnet sich durch:

• einen pH-Wert von 4 bis 4,5 in der Scheide
• eine tägliche Ausflussmenge von etwa 5 bis 10 ml
• klaren bis weisslich-milchigen Ausfluss aus.

Für einen gesunden Intimbereich

Nach einer erfrischenden Dusche mit duftendem Duschgel fühlen wir uns gepflegt und sauber. Doch wie steht es um die Pflege unseres Intimbereichs? Warum ist die richtige Intimpflege so bedeutsam?

Die Haut im äußeren Intimbereich beherbergt eine natürliche Bakterienflora, zu der auch Laktobazillen, sogenannte Milchsäurebakterien, gehören. Zusätzlich bildet die Intimhaut einen schützenden Film, den sogenannten Hydrolipidfilm, bestehend aus hauteigenen Lipiden und feuchtigkeitsbindenden Substanzen. Dieser Schutzfilm sorgt für einen sauren pH-Wert und wird oft als "Säureschutzmantel der Haut" bezeichnet.

Der äußere Intimbereich verfügt somit über natürliche Abwehrmechanismen gegen Infektionserreger. Ein gesunder Intimbereich kann äußere Einflüsse ausgleichen und nach der Reinigung den Säureschutzmantel sowie den Schutz vor Hautirritationen in der V-Zone wiederherstellen. Daher hat die richtige Intimpflege eine hohe Bedeutung.

Durch zu häufiges Waschen oder die Verwendung von alkalischer Seife oder Duschgel mit aggressiven Reinigungsmitteln kann das gesunde Hautmilieu im äußeren Intimbereich gestört werden. Es kann möglicherweise nicht schnell genug regenerieren und bietet nicht ausreichend Schutz vor Hautirritationen.

Es ist jedoch nicht ratsam, den Intimbereich bei der Körperpflege zu vernachlässigen, um Fehler zu vermeiden. Stattdessen sollte man auf Produkte zurückgreifen, die den natürlichen, sauren pH-Wert der Intimzone berücksichtigen.

Zusammenfassend: Regelmäßige und richtige Intimpflege ist bedeutend, um sich frisch und wohlzufühlen und Hautirritationen im Intimbereich vorzubeugen. Darüber hinaus trägt angemessene Intimpflege zu einem unbeschwerten und entspannten Sexualleben bei.

• Parfümierte Duschgele oder Seifen haben einen pH-Wert zwischen 9 und 11.
• Medizinische Körperreinigungsprodukte bieten pH-neutrale Reinigung mit einem pH-Wert von 5,5.
• Dieser pH-Wert ist ideal für normale Haut, aber zu hoch für die Intimpflege der Frau.

Die Bedeutung des pH-Werts

• Hohe pH-Werte können den natürlichen Säureschutzmantel des weiblichen Intimbereichs schädigen.

Die richtige Intimreinigung

• Tägliche gründliche Reinigung des Intimbereichs mit klarem Wasser ist ausreichend.
• Regelmäßiger Wechsel der Unterwäsche ist wichtig.
• Seifen, Duschgele und Waschlotionen sind nicht notwendig.
• Wenn gewünscht, sollten spezielle Intimwaschlotionen verwendet werden, die die Hygiene sanft unterstützen, ohne das empfindliche Gleichgewicht des Intimbereichs zu beeinträchtigen.

Um Vaginalinfektionen vorzubeugen, ist eine gesunde Scheidenflora von entscheidender Bedeutung.

Hier sind einige Empfehlungen zur optimalen Intimhygiene:

• Beschränken Sie die Intimhygiene auf die Verwendung von klarem Wasser und gegebenenfalls einer milden, seifenfreien Intimwaschlotion mit einem ausgewogenen pH-Wert. Parfümierte Seifen und Badezusätze können den schützenden Säureschutzmantel der Scheidenflora angreifen.

• Vermeiden Sie die Anwendung von Intimsprays oder Intimdeodorants, da diese die Haut unnötig reizen können.

• Nach dem Toilettengang ist es ratsam, von vorne nach hinten zu wischen, um die Übertragung von Darmpilzen in den Vaginalbereich zu verhindern.

• Übermäßige Hygiene kann den Abwehrmechanismus der Haut schwächen und Pilzinfektionen begünstigen. Vermeiden Sie daher zu lange und zu heiße Bäder, insbesondere wenn Ihr Risiko für Pilzinfektionen erhöht ist.

• Pilze ernähren sich hauptsächlich von Zucker. Frauen, die anfällig für Pilzinfektionen sind, sollten daher zuckerhaltige Lebensmittel in Maßen genießen.

• Tragen Sie Unterwäsche aus Baumwolle und vermeiden Sie eng anliegende synthetische Materialien.

• Waschen Sie Ihre Wäsche bei mindestens 60°C, um eine effektive Desinfektion zu gewährleisten und erneuten Infektionen vorzubeugen.

Die glatte Rasur des Venushügels ist mittlerweile bei vielen Frauen zur Gewohnheit geworden. Ob Sie nur einen Teil der Haare entfernen oder sich vollständig rasieren, hängt von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Die Entfernung der Intimbehaarung reduziert die Oberfläche, auf der schädliche Bakterien und Pilze gedeihen können. Gleichzeitig können bei der Rasur jedoch winzige Hautverletzungen auftreten, die Eintrittspforten für Infektionen darstellen können. In seltenen Fällen können auch nicht entfernte Haare eingewachsen. Die Vor- und Nachteile der Intimrasur sollten also individuell abgewogen und entsprechend den persönlichen Vorlieben entschieden werden.

Wir verstehen, dass die richtige Intimpflege und Beratung bei Inkontinenzthemen für Frauen von großer Bedeutung ist. Bei Fragen zur Intimpflege oder individuellen Beratungsbedarf sind wir für Sie da. Unser Expertenteam steht Ihnen gerne zur Verfügung, um Ihnen bestmöglich zu helfen.

Für eine schnelle und unkomplizierte Kommunikation bieten wir einen speziellen Chat für Frauen an. Sie können uns auch über das Kontaktformular erreichen, um Ihre Anliegen mitzuteilen. Unabhängig von der gewählten Kontaktmethode sind wir stets bemüht, Ihnen zeitnah und kompetent zur Seite zu stehen.