Inkontinenz im Zusammenhang mit Intimität

Inkontinenz im Zusammenhang mit Intimität – eine Herausforderung mit Lösungsmöglichkeiten
Unerwünschter Urinverlust während des Geschlechtsverkehrs ist ein bekanntes Phänomen, das Frauen jeden Alters betreffen kann. Die Häufigkeit und Intensität dieses Problems variieren je nach Art der zugrunde liegenden Blasenschwäche. Doch wie kann man damit umgehen? Der erste Schritt ist, offen mit dem Partner über die Situation zu sprechen. Wenn eine Blasenschwäche nicht offen angesprochen wird, kann dies nicht nur die Sexualität, sondern auch die Beziehung belasten. Vertrauen Sie sich Ihrem Partner an und seien Sie ehrlich über Ihr Problem. Durch eine offene Kommunikation können Sie gemeinsam nach Lösungen suchen, bevor es zu einer Belastung wird. Im weiteren Verlauf erfahren Sie, wie Sie diese Herausforderung gemeinsam bewältigen können.

Weshalb Inkontinenz insbesondere während des Geschlechtsverkehrs auftreten kann

Die Entstehung von Blasenschwäche ist unabhängig vom Alter und kann sogar bei jungen Frauen auftreten. Dies resultiert oft aus der intensiven Stimulation und Durchblutung des Beckenbereichs während des Geschlechtsverkehrs. Bei Dranginkontinenz kann dieser Reiz dazu führen, dass die Blase das Signal zur Entleerung erhält.

Bei Belastungsinkontinenz hingegen wird der Urinverlust oft durch die Penetration und den daraus resultierenden Druck auf die Blase ausgelöst. Wenn dann der Orgasmus eintritt und die Beckenbodenmuskulatur sich unwillkürlich entspannt, verstärkt dies den Kontrollverlust und führt zu ungewolltem Urinverlust während des Geschlechtsverkehrs.

Die sexuelle Stellung spielt eine entscheidende Rolle bei der Reizung der Blase. Unser Ratschlag: Experimentieren Sie mit verschiedenen Stellungen, da dies möglicherweise bereits eine Verbesserung herbeiführen kann.

Wie Sie trotz Blasenschwäche eine erfüllende Sexualität erleben können

Die Existenz von Inkontinenz sollte nicht dazu führen, dass Sie auf Sex vollständig verzichten. Möglicherweise helfen Ihnen die folgenden Tipps, Ihre Sexualität (wieder) unbeschwert zu genießen:

  • Vor dem Geschlechtsverkehr die Blase entleeren: Der Gang zur Toilette direkt vor dem Akt kann den möglichen Urinverlust erheblich reduzieren. Vermeiden Sie zudem vorher stark harntreibende Getränke wie Tee, Kaffee und Alkohol, insbesondere Bier.

  • Nutzen Sie beispielsweise ein Handtuch als Schutz.

  • Beckenbodentraining: Untersuchungen zeigen, dass regelmäßiges Training des Beckenbodens vielen Frauen hilft, ihre Blasenschwäche zu bewältigen. Ein gestärkter Beckenboden kann bei vielen Frauen sogar zu intensiveren Orgasmen führen.

  • Variieren Sie die Stellungen: Einige sexuelle Positionen üben weniger Druck auf Blase und Harnröhre aus als andere. Experimentieren Sie, um herauszufinden, welche Position für Sie angenehm ist. Ein angenehmer Nebeneffekt: Neue Positionen können auch die Freude im Schlafzimmer steigern.

Wann ein Arztbesuch bei Inkontinenz während des Geschlechtsverkehrs ratsam ist

Wenn Ihre Blasenschwäche beim Geschlechtsverkehr über einen längeren Zeitraum hinweg belastend ist, sollten Sie unbedingt einen Arzt Ihres Vertrauens aufsuchen. Alternativ können Sie sich an eine anerkannte Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft oder ein zertifiziertes Kontinenz- und Beckenbodenzentrum wenden. Insbesondere Gynäkologinnen sind mit dem Problem der koitalen Inkontinenz bei vielen Patientinnen vertraut und können Ihnen entsprechend helfen. Oftmals können bereits einfache Maßnahmen, abhängig von der Ursache, dazu beitragen, Ihre Symptome zu lindern.

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