Wundversorgung – Eine Übersicht

Die Wundversorgung umfasst eine Bandbreite von Maßnahmen, die von der Reinigung und Desinfektion bis zur Versorgung und Pflege von offenen Hautverletzungen reichen. Das Hauptziel dieser Maßnahmen ist die Vermeidung von Wundinfektionen und die Förderung einer möglichst raschen Wundheilung.

Der Begriff "Wundversorgung" umfasst sämtliche Schritte, die unternommen werden, um Verletzungen der Haut zu behandeln. Die Art der Versorgung hängt dabei von der Art der Verletzung ab. Die Wundbehandlung, oft auch als Wundtherapie bezeichnet, umfasst zudem das professionelle Wundmanagement, an dem häufig verschiedene medizinische Fachkräfte beteiligt sind. Dieser Prozess erstreckt sich bis zur vollständigen Heilung der Wunde. Expertenstandards in der Wundversorgung legen die Richtlinien fest, die das medizinische Personal beim Umgang mit offenen Verletzungen beachten sollte.

Wunde: Eine Definition

Eine Wunde tritt auf, wenn die Haut, Schleimhäute, Organe oder deren Gewebe beschädigt oder voneinander getrennt werden.

Die Initiative Chronische Wunden (ICW) e.V. definiert eine Wunde als "einen Verlust der Barriere zwischen dem Körper und der Umgebung durch die Zerstörung von Gewebe".1 Es gibt verschiedene Ursachen für die Entstehung von Wunden, darunter mechanische Verletzungen, Traumata oder Eingriffe im medizinischen Bereich.

In Bezug auf die Klassifikation gibt es im Wesentlichen zwei Arten von Wunden:

  1. Akute Wunden: Diese entstehen durch äußere Verletzungen und heilen normalerweise unkompliziert und schnell ab.
  2. Chronische Wunden: Eine Wunde wird von der ICW als chronisch betrachtet, wenn sie nach acht Wochen nicht abgeheilt ist.1 Dies ist oft auf Grunderkrankungen oder Begleiterscheinungen zurückzuführen, die die Wundheilung erheblich beeinträchtigen.

Primäre Wundversorgung: Ein Überblick

Die primäre Wundversorgung erfolgt innerhalb von sechs bis acht Stunden nach dem Auftreten der Verletzung.

Eine sorgfältige Untersuchung des betroffenen Hautbereichs ist entscheidend für eine gezielte Wundversorgung. Dabei sind folgende wesentliche Punkte von Bedeutung, um den Zustand der Wunde zu beurteilen:

  1. Wundexsudat: Die aus der Wunde austretende Flüssigkeit kann Lymphe, Blut, Proteine, Zellen und Zellreste enthalten. Bei verzögerter Wundversorgung können auch Keime im Wundexsudat nachgewiesen werden.
  2. Wundgrund: Dieser Bereich innerhalb der Wunde, der vom Wundrand umgeben ist, kann durch seine Farbe Aufschluss über den Heilungsverlauf geben.
  3. Wundrand: Die Grenze zwischen der Wunde und dem intakten Deckgewebe wird als Wundrand bezeichnet.
  4. Wundumgebung: Die unmittelbare Umgebung des Wundrandes wird als Wundumgebung bezeichnet. Sie liefert wichtige Informationen über den Zustand der Haut und der Wunde, die bei der Wundversorgung berücksichtigt werden müssen.

Sowohl bei oberflächlichen als auch bei tiefen Verletzungen ist die Reinigung der Wunde von entscheidender Bedeutung. Nur wenn Fremdkörper und Keime entfernt werden, kann die Wunde problemlos heilen. Grobe Verschmutzungen können mit steriler Kochsalz- oder Ringerlösung entfernt werden. Je nach Bedarf können milde Antiseptika verwendet werden, um die Wunde zu reinigen. Anschließend wird die Wunde, falls erforderlich, mit einer Wundnaht verschlossen und mit einer geeigneten Wundauflage abgedeckt.

Primäre Wundversorgung bei oberflächlichen Verletzungen

Oberflächliche Wunden wie Schürfwunden können in der Regel zu Hause behandelt werden. Wenn jedoch oberflächlich erscheinende Wunden stark bluten oder auseinanderklaffen, ist es ratsam, sie von einem Hausarzt oder Kinderarzt begutachten zu lassen. Dort erfolgt zunächst eine gründliche Beurteilung der Wunde, einschließlich der Überprüfung der Durchblutungssituation und der Verletzungstiefe. Anschließend wird die Wunde gereinigt.

Die sauberen Wundränder werden dann sorgfältig zusammengeführt, was die Bildung von Narben reduzieren kann. Dies erfolgt in der Regel mithilfe von Klammerpflastern oder Gewebeklebern.

Primäre Wundversorgung bei tiefen Verletzungen

Auch bei tiefen und komplexen Wunden erfolgt zunächst eine Beurteilung der Verletzung und eine gründliche Reinigung der betroffenen Hautbereiche. Bei groben Verschmutzungen kann es notwendig sein, Fremdkörper vorsichtig mit einer Pinzette zu entfernen. Anschließend wird die Wunde entweder genäht oder mit einem Heftklammergerät verschlossen. Zur Schmerzlinderung kann der Behandler vor dem Eingriff eine örtliche Betäubungsspritze in die Nähe der Wunde geben.

Je nach Art der Wunde kann auch spezieller Gewebekleber verwendet werden, um die Verletzung zu verschließen. In Fällen von tiefen Wunden mit starken Blutungen kann der Mediziner eine Drainage einsetzen. Diese dünne Kunststoffröhre ermöglicht die Entfernung von Wundexsudat aus der Verletzung durch Erzeugung eines Unterdrucks. Die Drainage wird nach einigen Tagen wieder entfernt.

Sekundäre Wundversorgung

Infizierte Wunden oder Verletzungen, die seit einigen Wochen oder Monaten bestehen, erfordern eine spezielle Art der Wundversorgung, die als sekundäre Wundbehandlung bezeichnet wird. Dies liegt daran, dass in solchen Wunden bereits Krankheitserreger vorhanden sind. Wenn die Wunde sofort verschlossen würde, könnten sich die Keime unter der Hautoberfläche vermehren und zu schweren Infektionen führen.

In der sekundären Wundversorgung wird die Wunde zunächst offen behandelt und in regelmäßigen Abständen fachgerecht gereinigt. Hierbei werden antiseptische Wundspülungen verwendet. Oftmals ist auch ein sogenanntes Debridement erforderlich, bei dem Gewebe sowohl vom Wundrand als auch aus der Tiefe entfernt wird, um den Heilungsprozess anzuregen. Erst wenn nachweislich keine Infektion mehr vorliegt und das neu gebildete Gewebe gesund aussieht, wird die Wunde verschlossen.

Chronische Wunden, die eine sekundäre Wundversorgung erfordern, können beispielsweise bei bettlägerigen Patienten (Dekubitus) oder Menschen mit diabetischem Fußsyndrom auftreten.

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